In tiefster Trauer allein. Die Seele schreit, aber die Welt dreht sich weiter. Im Leid isoliert vom Rest der Welt. Und ganz unerwartet kann es passieren. Etwas, das mich erreicht. In den seltensten Fällen ist tatsächlicher Trost ein beabsichtigter Trostversuch gewesen. Vielleicht war es einfach ein Verweis auf einen Löwenzahn, der durch den Asphalt wächst. Eine Berührung. Ein Blick. Ein Hoffnungszeichen in einer Wüste der Leere.
Oft reichen Worte nicht. Trost lässt sich nicht „machen“. Dabei denke ich besonders an den Krieg in der Ukraine. Der Krieg ist grundlos und sinnlos und verursacht so unendlich viel Leid. Es gibt – denke ich – keine tröstenden Worte in dieser Situation. Gesagtes wäre Vertröstung. Ein Verkennen der Katastrophe. Sprachlos erkenne ich das Leid an. Ich habe keine Worte. Nichts ist angemessen angesichts dieser Dimensionen. In mir fühle ich die Motivation zu helfen, wo ich kann. Und in dieser Haltung erkenne ich wie viele andere Menschen – trotz aller eigener Schwierigkeiten – Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe zeigen. Das lässt mich hoffen: Ich kann glauben, dass in allem Schrecklichen Gottes Geist wirkt. Ich glaube nicht, dass Gott in irgendeiner Weise Krieg will. Wüste und Leere war auch nach dem Urknall. Aber so blieb es nicht. Und so ist es auch jetzt nicht. Im Gottlosesten kann Gott durch Menschen in Liebe durchscheinen. Sodass nichts vergeblich oder endgültig sei. Ich wünsche Ihnen, dass Gott Sie den Wochenspruch spüren lässt:
"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht." – Johannesev. 12,24.
Pn. Sophie Schäfer, BBS Münden.