© Sophie Schäfer

Besuch aus der Suchtberatungsstelle im Reli-Unterricht

Wed, 24 Nov 2021 21:04:29 +0000 von Schulpastorin und Notfallseelsorgerin Sophie Schäfer

Gestern, am Dienstag, 23.11.21, konnten wir einen Referenten im Reli-Unterricht begrüßen. Herr C. Sch. ist Psychologe, der in einer Drogenberatungsstelle arbeitet. Er weiß genau, wann ein bestimmtes Konsumverhalten problematisch wird. Ihm zuzuhören, war sehr interessant.

Hier ein paar wichtige Erkenntnisse:

Es gibt sehr viele unterschiedliche Abhängigkeiten, ein breit gefächertes Suchtverhalten und ein problematisches Konsumverhalten. 

Die allermeisten „Suchttoten“ sind Raucher mit fast 130 000 Toten im Jahr. An zweiter Stelle steht Alkohol mit ca. 75 000 Toten. Richtig harte Drogen sind „nur“ für etwa 2 000 Tote verantwortlich. 

Die meisten Menschen kommen in die Suchtberatung, weil sie ein Alkoholproblem haben. Oft sind es Männer. Nicht immer kommen Menschen freiwillig, sondern gehen mit, weil sie gedrängt werden und das Leben aus den Fugen gerät: Manchmal ist es Druck vom Arbeitgeber oder von der Partnerin, der Menschen veranlasst, zur Beratungsstelle zu gehen. Viele Betroffene sehen allerdings nicht unbedingt, dass sie abhängig vom Alkohol sind: „Was ich trinke? Nur Bier eben. Ganz normal.“ – Das ist nicht immer die ganze Wahrheit. Es ist vielleicht auch ein Selbstschutz, wenn man sich als Erkrankter einredet, dass es alle anderen sind, die das Problem haben. Es dauert, bis Menschen ihr Problem wirklich akzeptieren können. Manchmal braucht es schwererwiegende gesundheitliche Probleme, bis Menschen ihren Weg in die Beratungsstelle finden.

Wer kommt außerdem noch in die Beratungsstelle? 

Nach den Alkoholkranken sind es auch drogenabhängige Menschen, die in die Beratungsstelle kommen. Und eine relativ neue Erscheinung ist es, dass Menschen in die Suchtberatungsstelle gehen, weil sie einen exzessiven Medienkonsum an den Tag legen, der ihr Leben zum Stillstand zwingt.

Auch Angehörige finden Hilfe in der Beratungsstelle.  

Ein Mensch verträgt weniger Alkohol, als viele vielleicht meinen würden. Ein Mann sollte maximal einen halben Liter Bier pro Tag trinken, eine Frau noch deutlich weniger. Ansonsten ist der Körper mit dem Nervengift Alkohol überfordert, sodass gesundheitliche Schäden auftreten können.

Wann ist jemand alkoholkrank? Dazu am Donnerstag Abend mehr.
Quelle: Sophie Schäfer
Lieber Kakao als Alkohol.
Bestätigen

Bist du sicher?