© Sophie Schäfer
du sagst, dass Dein Vater Dich immer geschlagen hat, Deine Mutter Dich immer runtergemacht hast und trotzdem noch mit den beiden in Kontakt bist. In Deinen Zeilen spüre ich Deinen Schmerz. Auch nach einigen Jahrzehnten sind die Wunden nicht vernarbt. Ja, das Gegenteil passiert, wenn Du in Kontakt trittst, und statt auf ersehnte Liebe wieder nur auf Ablehnung stößt. Es tut so weh. Eltern sollten doch ihre Kinder lieben. Wie kann es sein, dass das nicht der Fall ist? Das ist wirklich unbegreiflich.
Du fragst, warum Du trotzdem noch mit Deinen Eltern in Kontakt bist und das Kontaktieren einfach nicht "lassen" kannst. Nun, Eltern sind eben Eltern, unersetzlich, einmalig und dadurch besonders in jedem Leben. Vielleicht ist es wirklich der Wunsch, dass Deine Eltern sich besinnen und doch noch merken, was für einen wundervollen Sohn sie in Dir haben. Die Hoffnung, doch noch gesehen zu werden als der wertvolle Mensch, der Du wirklich bist. Diese Erfahrung wünsche ich Dir von Herzen. Und zugleich sehe ich, wie schlecht es Dir geht, wie verzweifelt Du nach all den negativen Erfahrungen bist. Deshalb überlege ich, wie es wäre, wenn Du ab jetzt nicht mehr auf die Anerkennung Deiner Eltern wartest, sondern Dir selbst den Befreiungsschlag zugestehst: All das, was Du Dir an Aufmerksamkeit von Deinen Eltern gewünscht hättest, tust Du ab jetzt für Dich selbst: Du achtest ab jetzt genau darauf, wie es Dir geht, Du fragst Dich, was Du brauchst und Du fängst an gut für Dich selbst zu sorgen. Was Dir Deine Eltern vielleicht nicht geben können, kannst Du Dir selbst geben. Du bist so ein starker Mann - schau, was Du schon alles geschafft hast - trotzdem! Sei gut zu Dir, überleg, was Dir gut tut, wer Dir gut tut und geh liebevoll mit Dir selbst um. 
Alles erdenklich Gute Dir!
Gruß, S
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