© Sophie Schäfer

Abendmahl, Teil 1

Wed, 25 Aug 2021 19:22:45 +0000 von Schulpastorin und Notfallseelsorgerin Sophie Schäfer

Kennen Sie das? Ein geliebter Mensch ist gestorben. Der Schmerz überdeckt zunächst alles andere. Und mit der Zeit wächst der Wunsch diesen Menschen im Herzen zu behalten. Manchmal gibt es ein Vermächtnis des Verstorbenen: Vielleicht war er/sie es, der/die Familientraditionen etablierte. Zum Beispiel eine ganz spezielle Silvesterfeier, die man immer in der gleichen Weise mit dem geliebten Menschen gefeiert hat. Dann kann es helfen, diese Feier in der Weise weiterzuführen. Dann ist der Verstorbene wieder nahe, die Erinnerungen haben Raum in der Gegenwart. So ähnlich ist das, denke ich, auch mit dem Abendmahl: 

Abendmahl ist für mich…

Eine Erinnerung an Jesus: Jesus selbst hat mit seinen Jüngern ein letztes Mal zusammengesessen und eine Art Pessachmahl gefeiert. Das ist ein Fest, das schon damals für Juden sehr wichtig war, um an die Rettung aus der Sklaverei in Ägypten zu erinnern. Jesus sprach dabei das, was man heute Einsetzungsworte nennt:

"Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach's und gab's seinen Jüngern und sprach: Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.

Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmt hin und trinket alle daraus, dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr's trinkt, zu meinem Gedächtnis."

Dies sind Worte aus dem ersten Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth (= 1. Kor 11,24), aber diese Verse gibt es auch noch an anderen Stellen im Neuen Testament.

Indem ChristInnen Jesu Aufruf folgen und im Abendmahl nachmachen, was Christus damals gemacht hat, wird eine besondere Nähe zu Jesus erlebbar. Das ist auch für die Gegenwart wichtig, denn im Anschluss an jede Abendmahlsrunde wird Gott um Stärkung gebeten; dass Gott bei den Menschen sei, die sich nach ihm sehnen, und sie durch seinen Geist aufrichte. 

Teil 2 morgen!
Quelle: Sophie Schäfer
Postkarte, abfotografiert: Abendmahl 1963, Ausschnitt aus dem Wandbehang im Ordenshaus der Christusbruderschaft. Ich habe keine Rechte an dem Bild.
Kommentare

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Schulpastorin und Notfallseelsorgerin Sophie Schäfer Thu, 26 Aug 2021 15:03:02 +0000

@G.W.: Danke für die Reaktion! [:Herz]

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