Da die Anzahl der Rückmeldungen in der Kommentarspalte auch jetzt noch eher übersichtlich ist, schreibe nun ich darüber, was ich über Schönheit denke.
Natürlich lässt sich Schönheit auf alles Mögliche beziehen und natürlich kann man einfach in einem Lexikon nach „Schönheit“ oder „Ästhetik“, „weichem Stil“ oder „schönen Madonnen“ schauen. Das ist aber langweilig.
Ich finde die individuellen Erfahrungen viel spannender. Hier schreibe ich über das, was ich aus meinen Erfahrungen heraus als „Schönheit“ definieren würde. Der Einfachheit halber beziehe ich mich mit „Schönheit“ nur auf Menschen. Aber natürlich lässt sich auch in der Natur unendlich viel Schönheit entdecken, und auch Erfahrungen können, denke ich, voller Schönheit sein.
1. Gedanke
Das eine Foto zeigt eine weibliche Figur, den Kopf auf den Händen abstützt und den Kopf und Blick gesenkt hält. Sie ist nackt, hat ein Bein angewinkelt, das andere Bein liegt angewinkelt auf dem Boden. Würde ich diese Position deuten, würde ich denken, dass die Frau ziemlich in sich versunken ist. Sie sucht keinen Blickkontakt, sie stützt ihren Kopf ab, hat eine raumsparende Pose eingenommen und schaut auch nicht besonders fröhlich aus, sondern eher ernst. Sie ist nackt und somit unverhüllt, schutzlos. Sie kann sich dem Blick des Anderen nicht entziehen, sie kann nichts verstecken, keine Fragen dem Blick des Anderen entgegensetzen. Je oberflächlicher der Blick des Anderen, desto verschlossener ihre Pose.
Diese Figur habe ich gestern aus Vogelperspektive fotografiert. Ich glaube, Schönheit erkennt nicht, wer aus Vogelperspektive auf andere blickt. Wer sich selbst über andere stellt, hat die Suche nach dem Anderen aufgegeben, erkennt weder sich, noch die Schönheit des Anderen. Ich glaube, um Schönheit zu erkennen braucht es eine Offenheit für die Fremdheit des Anderen, die Unterschiedenheit zum Selbst und eine neugierige Freude, sich auf diese Differenz einzulassen.
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