An unsere erste Begegnung erinnere ich mich sehr gut. Ich sollte beschreiben, was ich fühlte, sah aber nichts. Ich sprach von einem dilettantisch verschliffenen Backenzahn mit runder Kaufläche. Das war vor 20 Jahren im Kunstunterricht. Hätte ich damals gewusst, welch großes Unrecht ich der Venus von Willendorf damit antue.
Die Figur ist etwa 30 000 Jahre alt und wurde vor gut 100 Jahren in Willendorf gefunden, deshalb heißt die Figur so. Anfangs fand ich sie nicht besonders schön. Mittlerweile habe ich sie sehr ins Herz geschlossen.
Ich bewege im Herzen, dass diese Rundungen vor 30 000 Jahren wohl das Non-Plus-Ultra in Sachen Schönheit waren. Damals gab es ja auch noch keine Schokolade, und es ist vermutlich nicht leicht, so viel Gewicht zu gewinnen, wenn man sich von Beeren und Tieren ernährt.
Wie auch immer. Wichtig war das, was als weiblich galt. Das wurde überdeutlich dargestellt. Die Brüste, Hüfte, Schamlippen waren wichtig, Arme, Gesicht oder Füße dagegen gar nicht.
Dagegen gestellt habe ich eine (recht kunstfreie) moderne Figur. Sie ist relativ naturalistisch dargestellt und eher hoch gewachsen und schlank. Äußere Genitalien hat sie leider gar nicht. Was damals als besonders weiblich (und schön) galt, wurde "eingeebnet", eine Fläche anstelle von Schamlippen.
Wenn ich die beiden Figuren vergleiche, ist mir die kleine Venus viel lieber. Sie ist etwas Besonderes, weil sie mich daran erinnert, wie flüchtig "modische" Schönheitsideale sind. Was gerade als "schön" bezeichnet wird, ist wackelig genug, um sich regelmäßig ändern zu müssen: In besonderem Maße mag diese Zukunftslosigkeit auf Haute Couture zutreffen. Aber sogar Körper von Menschen bleiben vor bestimmten Schönheitsvorstellungen nicht verschont. Dünn oder dick, lange Haare oder kurze, hell oder dunkel, große Brüste oder kleine etc. Die Ideale ändern sich, doch diese Vielzahl an Formen wird es immer geben.
Mein Fazit hier gilt also auch für Menschen: Schön ist alles, was man mit wohlwollenden Augen betrachtet. Und für mich sind es mittlerweile besonders die kleinen Makel, die Schwächen, die Asymmetrien, die einen Menschen wirklich "schön" machen. Liebe vermag Menschen, unabhängig von ihrem Aussehen, Schönheit zu verleihen.
Die Figur ist etwa 30 000 Jahre alt und wurde vor gut 100 Jahren in Willendorf gefunden, deshalb heißt die Figur so. Anfangs fand ich sie nicht besonders schön. Mittlerweile habe ich sie sehr ins Herz geschlossen.
Ich bewege im Herzen, dass diese Rundungen vor 30 000 Jahren wohl das Non-Plus-Ultra in Sachen Schönheit waren. Damals gab es ja auch noch keine Schokolade, und es ist vermutlich nicht leicht, so viel Gewicht zu gewinnen, wenn man sich von Beeren und Tieren ernährt.
Wie auch immer. Wichtig war das, was als weiblich galt. Das wurde überdeutlich dargestellt. Die Brüste, Hüfte, Schamlippen waren wichtig, Arme, Gesicht oder Füße dagegen gar nicht.
Dagegen gestellt habe ich eine (recht kunstfreie) moderne Figur. Sie ist relativ naturalistisch dargestellt und eher hoch gewachsen und schlank. Äußere Genitalien hat sie leider gar nicht. Was damals als besonders weiblich (und schön) galt, wurde "eingeebnet", eine Fläche anstelle von Schamlippen.
Wenn ich die beiden Figuren vergleiche, ist mir die kleine Venus viel lieber. Sie ist etwas Besonderes, weil sie mich daran erinnert, wie flüchtig "modische" Schönheitsideale sind. Was gerade als "schön" bezeichnet wird, ist wackelig genug, um sich regelmäßig ändern zu müssen: In besonderem Maße mag diese Zukunftslosigkeit auf Haute Couture zutreffen. Aber sogar Körper von Menschen bleiben vor bestimmten Schönheitsvorstellungen nicht verschont. Dünn oder dick, lange Haare oder kurze, hell oder dunkel, große Brüste oder kleine etc. Die Ideale ändern sich, doch diese Vielzahl an Formen wird es immer geben.
Mein Fazit hier gilt also auch für Menschen: Schön ist alles, was man mit wohlwollenden Augen betrachtet. Und für mich sind es mittlerweile besonders die kleinen Makel, die Schwächen, die Asymmetrien, die einen Menschen wirklich "schön" machen. Liebe vermag Menschen, unabhängig von ihrem Aussehen, Schönheit zu verleihen.
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