Dann war der Moment da.
Er saß in dem Café
In dem sie sich treffen würden.
Er sah am Caféeingang einen alten Mann.
Sie hatten Blickkontakt.
Er hatte mittlerweile weiße Haare bekommen
Und weißem Bart.
Der Blickkontakt hielt.
Der Mann stand ihm gegenüber und regte sich nicht.
Er selbst regte sich auch nicht.
Da stand ein fremder Mann.
Noch nie hatte er sich verlorener gefühlt.
Was nun?
Langsam ging der Vater auf ihn zu.
Und das Schlimmste kam dann:
Der Vater streckte ihm die Hand entgegen.
Der Vater streckte ihm die Hand entgegen.
Damit war besiegelt:
Das war die Begegnung zweier Wirtschaftswissenschaftler.
Vom Vater war nichts übriggeblieben.
Ob seine Gesichtszüge völlig entglitten waren?
Er hatte die Kontrolle über sich völlig verloren.
Er war so schockiert,
dass alles einen Moment lang aussetzte.
Viel hatten sie sich nicht zu sagen.
Erleichtert war er
Als der Vater nach einer halben Stunde sagte,
dass er noch einen Termin habe.
Und nun leider gehen müsse.
Eine halbe Stunde kann lang sein.
Wenn jede Sekunde eine Qual ist.
Er blieb noch lange alleine auf seinem Platz sitzen.
Als hätte man ihm eine Brille aufgesetzt.
Nun konnte er sehen.
Plötzlich deutete er sein gesamtes Leben neu.
Er hatte für richtig gehalten,
was seinem Vater gefiel
denn er wollte seinem Vater gefallen.
Er hatte nie gemerkt,
dass er sich aufgegeben hatte,
um von seinem Vater gesehen zu werden.
Plötzlich ging es ihm jetzt auf:
Mit allem, was er getan hatte,
Mit allem, was er getan hatte,
hatte er immer versucht es seinem Vater recht zu machen.
Er hatte immer beste Schulnoten in der Hoffnung auf Anerkennung seines Vaters.
Wie freudestrahlend hatte er seinem Vater jedes halbe Jahr sein Zeugnis hingehalten!
Wie groß war jedes Mal die Spannung, ob er dieses Mal ein lobendes Wort für ihn hätte!
Wie eifrig hatte er Geige gelernt!
Plötzlich war es keine Geige mehr,
sondern das Lieblingsinstrument seines Vaters.
Er hatte es nie in Frage gestellt BWL zu studieren.
Was der Vater von ihm auch erwartet hatte.
Obwohl er doch Literatur so liebte.
Nur einmal hatte er nicht gemacht,
was sein Vater wollte.
Die „Streunerin“ war nun schon lange seine Frau
Und Mutter seiner beiden Kinder.
Und seine Liebe hatte zum Ende der Beziehung mit seinem Vater geführt.
Plötzlich war gar nichts mehr sicher.
Warum hatte er auf manche Party verzichtet?
Das war gar nicht sein eigener Wille gewesen.
Hinter allem, was er getan hatte,
war immer der Schrei nach Liebe zu hören.
Ja,
er hatte einen freundlichen und beliebten Vater gehabt.
er hatte einen freundlichen und beliebten Vater gehabt.
Nur, dass der für ihn nie da gewesen war.
Er wollte etwas von ihm abhaben,
seine Freundlichkeit selbst erleben.
Seine Liebe und Zuneigung spüren.
Doch auch er hatte stets nur den souveränen Geschäftsmann zu spüren bekommen.
Nicht den Vater,
Nicht den Vater,
den er sich so gewünscht hatte.
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