
© Sophie Schäfer
Mit etwas Wehmut bemerkte ich am letzten Wochenende, dass ein Ahorn schon jetzt im Juni die ersten roten Blätter trägt. Unweigerlich denke ich daran, dass ab jetzt die Tage wieder kürzer und die Nächte wieder länger werden. Schade, finde ich. Ich mag es, wenn es abends länger hell ist. Licht gibt mir Sicherheit, weil ich im (ziemlich) Dunkeln nichts sehen kann. Ich traue mich dann kaum einen Schritt zu tun, brauche irgendwo her Licht. Auch im übertragenen Sinne brauche ich Licht, um mich zu orientieren, um meinen Weg mit Sicherheit gehen zu können. Denn im Leben ergeben sich so viele Fragen:
Was soll ich mit meinem Leben machen? Wofür lohnt es sich jeden Tag aufzustehen? Was ist wirklich wichtig im Leben? Wie weiß ich, ob mir die Beziehung guttut? Wie soll ich auf ungewöhnliche Erfahrungen reagieren?
Der 24. Juni heißt Johannistag, benannt nach Johannes dem Täufer. Er hat Jesus quasi den Weg bereitet und Jesus auch getauft. Er wusste aber, dass Jesus etwas Besonderes ist. Deshalb sagte er: „Jesus muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ (Joh. 3,30). Die Tage nehmen ab, werden kürzer, so wie Johannes selbst Jesus gegenüber zurücktreten will.
„Liebe Gott von ganzem Herzen und Deinen Nächsten wie Dich selbst!“ Wie das geht, hat Jesus gezeigt. Jesus näher zu kommen heißt, Jesus (in sich) wachsen zu lassen. Dann wird es in mir Licht, auch wenn draußen alles dunkel ist. Und in der dunkelsten Zeit des Jahres ist Weihnachten, die Geburt Jesu. Ab da werden die Tage wieder länger… Auf dass der Glaube Sie durch helle und dunkle Stunden trage!
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