Eigentlich fand er seine Leistung wirklich gut. Wäre da nicht die bedrückende Gewissheit, dass seine eigene Leistung im direkten Vergleich mit seinem Konkurrenten weniger gut ausgefallen war. Es hatte nicht gereicht. Er war seinem Konkurrenten unterlegen. Und alle hatten es mitbekommen. Das tat weh, das schmerzte, das machte ihn klein. Wie konnte das passieren? Seine Gedanken kreisten permanent um diese Niederlage, die Qual hielt ihn lange wach. Und irgendwann war er müde von all dem Ärger. Und langsam besann er sich auf das, was er alles gegeben hatte. All die Momente voller Konzentration. Sein ganzer Einsatz. Er war ja voll da gewesen, hatte alles gegeben. Er fand, dass es das war, was er im Kopf behalten wollte. Eine nachträgliche Abwertung seiner Leistung würde das Ergebnis nicht ändern. Es hatte halt nicht gereicht. Aber wer weiß, wofür das gut sein sollte. Denn er wollte mehr sein als seine Leistung. Und tief in ihm drin, wusste er genau, dass er das auch war.
© Sophie Schäfer
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