Lieber Mark,
ich danke Dir für Deine Email. Du sagtest, dass Du Dich sehr unwohl fühltest als Du etwas erzähltest und dafür von Deinem Freund "bemitleidet" wurdest. Du konntest Dein Unwohlsein und Deinen Ärger nicht so gut verstehen, fragtest Dich, warum das so war. Ich glaube, ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Lass mich versuchen Dir Worte zu schenken.
Ich glaube, es gibt einen Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid. Letzteres kann sehr unangenehm werden, insofern der Bemitleidete zum Ohnmächtigen gemacht wird und nicht länger auf Augenhöhe betrachtet und behandelt wird. Es gibt Menschen, die sich selbst in einer "besseren" Situation verorten, daraus eine moralische Überlegenheit ableiten und auf den "zu Bemitleidenden" herabblicken. Dann werden diese Leute zu Handlungsfähigen, während der Andere im schlimmsten Fall - in sauberem Kontrast - als ein in Ohnmacht Verharrender dargestellt wird. Das kann sehr ärgerlich sein. In allem, was einem Menschen Schreckliches widerfahren kann, ist es die beste Unterstützung, die jemand erhalten kann, wenn er Mitgefühl erfährt und dennoch immer mit Respekt und auf Augenhöhe als mündiges Subjekt behandelt wird. Mitgefühl erkennt an, dass der andere zwar etwas Schlimmes erfahren hat, aber nicht darstellt. Er ist nicht seine Erfahrung, sondern viel mehr als das. In ihm steckt Kraft, das sieht der Mitfühlende. Er ist immer noch ein handlungsfähiges Subjekt und wird als solches ernst genommen.
Es ist gut, dass Du die Schräglage wahrgenommen hast. Dann kannst Du das nächste Mal darauf achten, dass die Augenhöhe gewahrt bleibt. Geh erhobenen Hauptes durch die Welt!
Liebe Grüße!
Deine Sophie
ich danke Dir für Deine Email. Du sagtest, dass Du Dich sehr unwohl fühltest als Du etwas erzähltest und dafür von Deinem Freund "bemitleidet" wurdest. Du konntest Dein Unwohlsein und Deinen Ärger nicht so gut verstehen, fragtest Dich, warum das so war. Ich glaube, ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Lass mich versuchen Dir Worte zu schenken.
Ich glaube, es gibt einen Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid. Letzteres kann sehr unangenehm werden, insofern der Bemitleidete zum Ohnmächtigen gemacht wird und nicht länger auf Augenhöhe betrachtet und behandelt wird. Es gibt Menschen, die sich selbst in einer "besseren" Situation verorten, daraus eine moralische Überlegenheit ableiten und auf den "zu Bemitleidenden" herabblicken. Dann werden diese Leute zu Handlungsfähigen, während der Andere im schlimmsten Fall - in sauberem Kontrast - als ein in Ohnmacht Verharrender dargestellt wird. Das kann sehr ärgerlich sein. In allem, was einem Menschen Schreckliches widerfahren kann, ist es die beste Unterstützung, die jemand erhalten kann, wenn er Mitgefühl erfährt und dennoch immer mit Respekt und auf Augenhöhe als mündiges Subjekt behandelt wird. Mitgefühl erkennt an, dass der andere zwar etwas Schlimmes erfahren hat, aber nicht darstellt. Er ist nicht seine Erfahrung, sondern viel mehr als das. In ihm steckt Kraft, das sieht der Mitfühlende. Er ist immer noch ein handlungsfähiges Subjekt und wird als solches ernst genommen.
Es ist gut, dass Du die Schräglage wahrgenommen hast. Dann kannst Du das nächste Mal darauf achten, dass die Augenhöhe gewahrt bleibt. Geh erhobenen Hauptes durch die Welt!
Liebe Grüße!
Deine Sophie
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