Meine Überlegungen beziehen sich auf übermotiviertes "Canceln".
Aus der Geschichte zu lernen heißt genau zu differenzieren: Wie waren die Umstände damals, wie sind sie heute? Das damalige Weltbild lässt sich nicht eins zu eins auf heute übertragen. Geschichtliche Ereignisse legitimieren die Fortsetzung derselben in der Gegenwart allerdings in keiner Weise. Nichts ist durch sich gut (außer Gott). Leben ist dynamisch, nicht statisch. Das Gleichgewicht beim Zusammenleben auszuloten ist Arbeit, die jede Generation qua Neukonstellation betrifft. Eine Gesellschaft muss in jeder Generation neu darüber befinden, ob sie bestimmte Vereinbarungen weitertragen möchte, oder ob es Veränderungen braucht, weil die äußeren (globalen) Bedingungen ihrer Existenz sich ebenso verändern wie die davon abhängigen individuellen Lebensumstände der Menschen.
Aus der Geschichte zu lernen heißt genau zu differenzieren: Wie waren die Umstände damals, wie sind sie heute? Das damalige Weltbild lässt sich nicht eins zu eins auf heute übertragen. Geschichtliche Ereignisse legitimieren die Fortsetzung derselben in der Gegenwart allerdings in keiner Weise. Nichts ist durch sich gut (außer Gott). Leben ist dynamisch, nicht statisch. Das Gleichgewicht beim Zusammenleben auszuloten ist Arbeit, die jede Generation qua Neukonstellation betrifft. Eine Gesellschaft muss in jeder Generation neu darüber befinden, ob sie bestimmte Vereinbarungen weitertragen möchte, oder ob es Veränderungen braucht, weil die äußeren (globalen) Bedingungen ihrer Existenz sich ebenso verändern wie die davon abhängigen individuellen Lebensumstände der Menschen.
Ich denke, es ist wichtig Menschengruppen im Wandel der Zeit zu betrachten. Natürlich waren die Rollen zur Zeit des Kolonialismus klar verteilt. Die westlichen Mächte der nördlichen Halbkugel versklavten Menschen in fremden Ländern und machten sie zu Opfern und sich selbst damit schuldig.
In manchen Ländern wirken sich die Folgen des Kolonialismus bis heute aus. Und doch gilt es anzuerkennen, dass heute kaum noch ein Mensch lebt, der den Kolonialismus noch miterlebt hätte. Wer heute zu einer ehemals unterdrückten Gruppe gehörte, ist keineswegs automatisch ein „Opfer“. Wer – im Sinne der cancel culture – eine klare Meinung von „gut“ und „böse“ hat, kategorisiert Menschengruppen weiterhin. Wer Menschen klar in „Opfer“ und „Täter“ einteilt, macht durch diese Fremdbezeichnung diejenigen Menschen erneut zu Opfern, die vielleicht seit Jahrzehnten versuchen sich von eben diesem Status zu emanzipieren und als eigenständiges Individuum mit eigener Geschichte wahrgenommen zu werden.
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