Frauen wurden zu Jesu Zeiten komplett über ihre Männer definiert. Die Frau war kein eigenständiger Mensch, sondern nur bedeutsam in ihrer Beziehung zu einem Mann oder in ihrer Funktion. Aber Frauen hatten quasi keinen Eigenwert. Auch die Sexualität der Frau "gehörte" dem Ehemann. Frauen wurde die Arbeit im Haushalt, die Ernährung und Erziehung der Kinder zugewiesen. Sie hatten damals kaum Zugänge zur Bildung.
Dann kam Jesus.
Das Evangelium (frohe Botschaft) Jesu, erzählt von Lukas, Kapitel 10, Vers 38-42 ( = Lk 10,38-42):
Er wendet sich auch Frauen zu und seine Lehre gilt explizit auch ihnen. Das sieht man besonders gut an der Perikope über Marta und Maria. Jesus besucht die beiden Schwestern. Maria setzt sich zu Jesu Füßen und hört ihm zu. Sie hat gemerkt, dass sie zunächst ins "richtige Sein" kommen muss, um "Richtiges" zu tun. Sie öffnet ihr Herz und ist gespannt auf die Worte Jesu. Marta dagegen rödelt und arbeitet und verliert sich in all ihrem Tun. Ihre Seele ist schon lange nicht mehr bei dem, was sie tut, dabei. Marta arbeitet fast mechanisch, dass sie auch gar nicht merkt, wer da zu Besuch ist. Und so möchte Marta, dass Jesus die Untätigkeit Marias tadelt. Aber das tut er nicht. Er sagt, dass es gut und richtig ist, dass Maria jetzt auf seine Worte hört. Denn Jesus wendet sich schließlich auch an Frauen. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass in seiner Gefolgschaft auch Frauen waren und dass im Neuen Testament auch Mitarbeiterinnen des Paulus eine wichtige Rolle spielen. So zum Beispiel Junia, Phoebe, Prisca und Apphia.
Je mehr die Männer der Urkirche aber Strukturen, Ämter und Machtpositionen schaffen, desto mehr wird Frauen die aktive Verkündigung und Mitarbeit verboten. Schon in der zweiten und dritten Generation nach Jesus gibt es kaum noch Nachfolgerinnen. Im Mittelalter werden Frauen komplett aus der männlichen Ämterhierarchie ausgeschlossen.
Noch eine Geschichte, die im Hinblick auf Lehre bedeutsam ist. Denn Jesus lehrt nicht Frauen, sondern wird von einer Frau "belehrt":
Das Evangelium erzählt von Matthäus, Kapitel 15, Vers 21-28 (= Mt 15,21-28): Der Glaube der heidnischen Frau:
Jesus ist in einem Gebiet des Imperium Romanum, in das eigentlich kein Jude gehen würde, weil dort fremde Götter wie Astarte und Eschmun angebetet wurden. Im Absatz vor dieser Geschichte ging es noch um Reinheit, und das ist, was ein Jude damals in seinem religiösen Leben sehr wichtig fand. Der Kontakt zu diesem fremden Kult war gar nicht erwünscht.
Jesus aber zieht sich genau dahin zurück. Er sieht eine Frau kommen, die etwas von ihm will: Dass er ihre Tochter von einer schlimmen Krankheit (Epilepsie?) heile. Jesus schweigt erstmal. Ob er überlegt? Jesu Jünger wissen schon, was zu tun ist: Sie fordern Jesus auf, die Frau wegzuschicken.
Mittlerweile antwortet Jesus und erteilt der Frau indirekt eine Absage, weil er darauf verweist, dass ihr Anliegen quasi nicht in seinen Zuständigkeitsbereich falle. Die "heidnische" Frau lässt sich davon aber gar nicht beeindrucken, sondern fällt vor Jesus nieder und fleht ihn an: "Hilf mir!" - Als Jesus scheinbar ein schlechtes Gewissen hat, würde er seine Energie nicht nur für seine eigenen Schäfchen aufwenden, entgegnet sie ihm nochmal: Die Essensreste, die übrig bleiben, können anderweitig verteilt werden. Das schadet niemandem.
Jesus solle also nur ein kleines bißchen was für sie tun, das würde seiner Sendung und seinem Auftrag in keiner Weise schaden.
Davon ist Jesus so beeindruckt, dass er ihr ihren Wunsch erfüllt und die Tochter heilt.
Hier ist die einzige Stelle im NT, in der Jesus höchst selbst umdenkt. Es ist eine Frau, die ihn dazu bringt, seine Position zu ändern.
Dann kam Jesus.
Das Evangelium (frohe Botschaft) Jesu, erzählt von Lukas, Kapitel 10, Vers 38-42 ( = Lk 10,38-42):
Er wendet sich auch Frauen zu und seine Lehre gilt explizit auch ihnen. Das sieht man besonders gut an der Perikope über Marta und Maria. Jesus besucht die beiden Schwestern. Maria setzt sich zu Jesu Füßen und hört ihm zu. Sie hat gemerkt, dass sie zunächst ins "richtige Sein" kommen muss, um "Richtiges" zu tun. Sie öffnet ihr Herz und ist gespannt auf die Worte Jesu. Marta dagegen rödelt und arbeitet und verliert sich in all ihrem Tun. Ihre Seele ist schon lange nicht mehr bei dem, was sie tut, dabei. Marta arbeitet fast mechanisch, dass sie auch gar nicht merkt, wer da zu Besuch ist. Und so möchte Marta, dass Jesus die Untätigkeit Marias tadelt. Aber das tut er nicht. Er sagt, dass es gut und richtig ist, dass Maria jetzt auf seine Worte hört. Denn Jesus wendet sich schließlich auch an Frauen. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass in seiner Gefolgschaft auch Frauen waren und dass im Neuen Testament auch Mitarbeiterinnen des Paulus eine wichtige Rolle spielen. So zum Beispiel Junia, Phoebe, Prisca und Apphia.
Je mehr die Männer der Urkirche aber Strukturen, Ämter und Machtpositionen schaffen, desto mehr wird Frauen die aktive Verkündigung und Mitarbeit verboten. Schon in der zweiten und dritten Generation nach Jesus gibt es kaum noch Nachfolgerinnen. Im Mittelalter werden Frauen komplett aus der männlichen Ämterhierarchie ausgeschlossen.
Noch eine Geschichte, die im Hinblick auf Lehre bedeutsam ist. Denn Jesus lehrt nicht Frauen, sondern wird von einer Frau "belehrt":
Das Evangelium erzählt von Matthäus, Kapitel 15, Vers 21-28 (= Mt 15,21-28): Der Glaube der heidnischen Frau:
Jesus ist in einem Gebiet des Imperium Romanum, in das eigentlich kein Jude gehen würde, weil dort fremde Götter wie Astarte und Eschmun angebetet wurden. Im Absatz vor dieser Geschichte ging es noch um Reinheit, und das ist, was ein Jude damals in seinem religiösen Leben sehr wichtig fand. Der Kontakt zu diesem fremden Kult war gar nicht erwünscht.
Jesus aber zieht sich genau dahin zurück. Er sieht eine Frau kommen, die etwas von ihm will: Dass er ihre Tochter von einer schlimmen Krankheit (Epilepsie?) heile. Jesus schweigt erstmal. Ob er überlegt? Jesu Jünger wissen schon, was zu tun ist: Sie fordern Jesus auf, die Frau wegzuschicken.
Mittlerweile antwortet Jesus und erteilt der Frau indirekt eine Absage, weil er darauf verweist, dass ihr Anliegen quasi nicht in seinen Zuständigkeitsbereich falle. Die "heidnische" Frau lässt sich davon aber gar nicht beeindrucken, sondern fällt vor Jesus nieder und fleht ihn an: "Hilf mir!" - Als Jesus scheinbar ein schlechtes Gewissen hat, würde er seine Energie nicht nur für seine eigenen Schäfchen aufwenden, entgegnet sie ihm nochmal: Die Essensreste, die übrig bleiben, können anderweitig verteilt werden. Das schadet niemandem.
Jesus solle also nur ein kleines bißchen was für sie tun, das würde seiner Sendung und seinem Auftrag in keiner Weise schaden.
Davon ist Jesus so beeindruckt, dass er ihr ihren Wunsch erfüllt und die Tochter heilt.
Hier ist die einzige Stelle im NT, in der Jesus höchst selbst umdenkt. Es ist eine Frau, die ihn dazu bringt, seine Position zu ändern.
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