Den Canon von Pachelbel kenne ich wirklich schon ewig, gefühlt mein ganzes Leben. Aber durch diese Interpretation des Brooklyn Duos mit Flügel und Cello habe ich ihn nochmal ganz neu kennengelernt. Das war eine wirklich spannende Erfahrung für mich. Ist vielleicht aus Musikersicht völlig unzulässig, aber da ich im Hinblick auf Musik wirklich ahnungslos bin, schreibe ich ganz unbedarft, wie sich das für mich angehört hat und bitte um Nachsicht oder Ignoranz dieses Beitrags.
Der Canon in dieser Version hörte sich für mich an als würde ein ganzes Leben vertont werden. Wie wenn mit dem Flügel die ersten Schritte im Leben gelingen. Mit dem Einsetzen des Cellos entwickelt der junge Mensch langsam aber stetig seine eigene Lebensmelodie und ein gesunder Zusammenklang mit dem Anderen entsteht.
Nach knapp zwei Minuten: Der junge Mensch geht erstmals eigene Wege, es hört sich fast nach etwas trotziger Selbständigkeit an.
Ab Min 2:30: Der Mensch findet und lebt gemeinsam mit dem Anderen Wege der gegenseitigen Ergänzung, der fruchtbaren Zusammenklänge.
Spätestens ab der vierten Minute wird es deutlich ruhiger. Die Akkordfolge bleibt die ganze Zeit erhalten und trotzdem wird deutlich: Die Kraft wird weniger. Das Leben kommt langsam zum Ende, besonders ab 4:12 wird ein naher Abschluss ganz deutlich. In Min 4:20 ein letztes Weinen des Cellos (mein Highlight!!), ein letztes Aufbäumen, ein letztes weinendes Nein, bevor sich das Cello ins Ende einfügt und alles aufhört.
Je besser die Tonqualität, desto mehr Freude bereitet das Zuhören.
Je besser die Tonqualität, desto mehr Freude bereitet das Zuhören.
Hier zum Link:
An alle Musiker und Musikerinnen: Was hatte Pachelbel wirklich im Sinn als er das schrieb?? Ja, es ist für eine Hochzeit geschrieben, aber was hat ihn zu der Melodie geführt? Das fände ich spannend zu erfahren.
Bitte melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben...