© Sophie Schäfer

Österlicher Vorbote

Wed, 30 Mar 2022 21:31:49 +0000 von Schulpastorin und Notfallseelsorgerin Sophie Schäfer

Zu Weihnachten bekam ich eine Amaryllis geschenkt. 
Sie war ein wahrhaftig kleines Pflänzchen,
man sah nur zwei Blätter,
etwa gut 10 cm groß.
Ich stellte sie in ein Regal 
und sie wuchs.
Plötzlich und schnell und kraftvoll.
Als ich wieder nach ihr sah, 
war sie krumm, weil der Platz im Regal nicht mehr gereicht hatte.
Sogar als große krumme Pflanze sah sie noch eine ganze Weile lebendig aus.
Obwohl ich sie nicht gegossen hatte.
Irgendwann sah ich ein, 
dass sie in ihrem traurigen, geknickten Zustand nicht mehr blühen würde.
Ich bat meinen Mann, 
dass er sich um die Amaryllis kümmere.
Er machte kurzen Prozess und schnitt sie dicht an der Zwiebel ab.
Es war ein trauriger Anblick. 
Eine Weile verging
und wieder wuchs sie in ihrem kleinen Topf
kraftvoll und unbeirrt
als habe sie noch keine Schwierigkeiten in ihrem Pflanzenleben erlebt.
Das beeindruckt mich sehr.
Was für ein Vorbild an Lebendigkeit und Lebenswillen. 
Quelle: Sophie Schäfer
Die Amaryllis, ein österlicher Vorbote.
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