"Du kennst mich nicht" wendest du ein. "Wie willst du mich lieben? Würdest du mich kennen, wärst du nur enttäuscht von mir. Du würdest merken, dass du dich in mir getäuscht hast. Für mich interessierst du dich nicht wirklich."
- "Du irrst sehr. Deine Worte spiegeln dein verletztes Selbstbild. Es ist die Gesamtheit deiner Erfahrungen, die dir einzigartige Schönheit verleiht. All Deine Wunden, Verletzungen und Narben machen dich zu dem, der du bist. Du hast deine Kämpfe geführt, du warst alleine und hast gelitten. All die Liebe, die trotzdem in dir gewachsen ist, macht dich für mich so einzigartig und unverwechselbar. Ich sehe nur Schönheit, weil ich deine Schwächen sehe und ganz besonders an dir liebe. Zweifle nicht, vertraue nur."
Miteinander statt gegeneinander. Auch das ist ein Erfolg.
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Für die meisten Menschen ist Erfolg so flüchtig wie alle Superlative im Leben. Ob es ihn deshalb so begehrt macht? Aber der Erfolg des Gegners ist kein persönlicher Misserfolg. Der Anstoß am Erfolg des Gegners ist ein persönliches Armutszeugnis. Dem Anderen Erfolg gönnen können. Das ist Größe.
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Wer in diesen Zeiten ewiger Jugendlichkeit seine Falten auch auf Fotos in Szene setzen will, hat es nicht leicht. Vermeintliche "Schönheitsfilter" abstellen, spot on und lächeln. Und selbst dann bleibt beim Blick in den Spiegel begründeter Zweifel, ob das Foto nun wiedergibt, was ich im Spiegel erkennen kann. Insgesamt dürfte die Abwesenheit von Falten auf dem eigenen Konterfei aber nur wenige Leute wirklich erstaunen; Reiht man sich in der digitalen Faltenlosigkeit doch ein in die Galerie öffentlicher Personen, die stets in großem Aufwand als jugendliche Gemälde ihrer selbst erscheinen. Warum eigentlich?
Ich freue mich über jede Falte, weil sie mir zeigen, dass ich lebe, dass ich älter werde. In jeder Falte steckt Lebensgeschichte. Dafür bin ich - nachdem ich mehrere schwere Erkrankungen überlebt habe - sehr dankbar. Mut zur Faltenfreundlichkeit!
Wenn ich so etwas höre, vermute ich, dass da jemand nicht so ganz verstanden hat, was christlicher Glaube bedeutet. Christlicher Glaube ist kein defizitäres Wissen und kein Zustand mangelnder Kenntnis. Vielmehr beschreibt das griechische Substantiv "pistis" ein Vertrauensverhältnis. Ein Vertrauen, dass da eine Macht ist, die in allen Tragödien des Lebens den Überblick behält, das Leben bejaht und Unfertiges vollenden wird. GLaube ist ein Geschenk Gottes - und dennoch kann ich selbst glauben wollen. Vertrauen wollen, auch wenn es mal nicht geht. Mit Gott ringen, wenn ich nichts verstehe. Klagen, wenn ich nicht mehr kann. Und irgendwann vielleicht einstimmen in das Lob Gottes, das Staunen über das Leben, das Danken für alles Schöne. Glaube ist ein Prozess, begleitet von Höhen und Tiefen und notwendigerweise auch von Zweifeln. Eine glatte Linie ist der Tod - beim EKG und auch im Vertrauensverhältnis mit Gott. Das wahre Leben hat Höhen und Tiefen und jedes Verhältnis lebt von der Auseinandersetzung mit dem Anderen, die irgendwann zu Konfikten führt. Durchhalten, nicht aufgeben. Glauben wollen. Dem Gott vertrauen wollen, den Jesus verkündigt hat. Eigene Gaben zu Gottes Ehre und im Dienste anderer Menschen einsetzen - das empfinde ich als erfüllendes Leben. Das ist Glaube für mich.